Human Enhancement

Der Mensch suchte schon immer nach Möglichkeiten, die eigenen Fähigkeiten durch Werkzeuge und Maschinen zu verbessern. Vom Faustkeil der Steinzeit, über mechanische Webstühle in der ersten industriellen Revolution, bis hin zu Industrierobotern und Computern in der heutigen Zeit.

Doch mit innovativen technischen Möglichkeiten wie künstlicher Intelligenz, immer kleineren Sensoren und Wetware-Technologien, die direkt in den menschlichen Körper implantiert werden, tritt die Verbesserung des Menschen in ein neues Zeitalter. Mensch und Maschine verschmelzen zunehmend — mit enormen Potenzialen für Gesundheit und Leistungsfähigkeit. Denn die zielgerichtete Modifikation des menschlichen Körpers durch Technologie erlaubt nicht nur den Ausgleich körperlicher Benachteiligungen, sondern auch die Überwindung natürlicher Schranken.

In dieser Ausgabe der Trendstories stellen innovative Technologien vor, die es dem Menschen erlauben, seine natürlichen Grenzen zu sprengen.

Ein flexibles Exoskelett

Schweres Heben und Tragen ist in bestimmten Berufen ein großes Verletzungs- und Gesundheitsrisiko.

Aus diesem Grund hat das Unternehmen Verve Motion einen leichten Exoanzug namens „SafeLift“ entwickelt, der die neuesten Erkenntnisse der Robotik, des Bekleidungsdesigns und der Bewegungswissenschaft kombiniert.

Quelle: Verve Motion

Der Anzug lässt sich in nur 30 Sekunden anziehen und ist sofort nach dem Auspacken einsatzbereit. Indem SafeLift innerhalb von Millisekunden auf die Bewegungen des Trägers oder der Trägerin reagiert, unterstützt er die Muskeln und entlastet sie um bis zu 30%.

Langfristig senkt die Investition in den Exoanzug für Unternehmen die hohen Kosten, die mit hohen Verletzungsraten und häufiger Fluktuation der Belegschaft verbunden sind.

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Ein Chip für eine natürliche Herfrequenz

Herzschrittmacher kontrollieren und korrigieren unregelmäßige Herzschläge. Implantiert in die Brust erhalten sie den Herzrhythmus mit einem gleichmäßigen Schlag aufrecht — vergleichbar mit einem Metronom.

Quelle: Jesse Orrico auf Unsplash

Der natürliche Herzschlag jedoch verändert seine Frequenz mit der Atmung — man spricht hierbei von Herzfrequenzvariabilität. Das hat zur Folge, dass der gleichmäßige Rhythmus durch einen Herzschrittmacher die Fähigkeit des Herzens reduziert, Blut durch den Körper zu pumpen.

Forscher:innen der Universität Auckland haben deshalb einen bionischen Herzschrittmacher mit dem Namen „Cysoni“ entwickelt, der die Atmung in Echtzeit überwacht und die Herzfrequenz entsprechend anpasst. So wird die natürliche Herfrequenzvariabilität wiederhergestellt und die Leistungsfähigkeit des Herzens verbessert.

Motiviert vom Erfolg bisheriger Tierstudien, sind für den nächsten Schritt Tests mit Menschen in Planung.

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Untertitel für die echte Welt

Wer träumt nicht davon, mit jedem Menschen unabhängig von der Sprache kommunizieren zu können?! Der Technologiekonzern Google rückt diesen Traum mit dem Prototypen einer neuen Augmented-Reality-Brille in greifbare Nähe.

Quelle: Google

Dank Spracherkennung und Übersetzung in Echtzeit kann die Brille das gesprochene Wort des Gegenübers unmittelbar in jede Sprache übersetzen. Über das Display der Brille wird die transkribierte Übersetzung des gesprochenen Wortes im Blickfeld des Trägers oder der Trägerin angezeigt — wie Untertitle für die echte Welt.

Die AR-Anwendung erleichtert jedoch nicht nur bei fehlenden Fremdsprachenkenntnissen, sondern auch bei Hörbeeinträchtigungen die Kommunikation.

Zur Übersetzungsbrille

Eine selbstlernende Armprothese

Das New Yorker Start-up Esper Bionics hat eine Armprothese namens „Esper Hand“ entwickelt, die sich mit der Zeit selbständig verbessert.

Quelle: Esper Bionics

Gesteuert wird die Prothese über eine Gehirn-Computer-Schnittstelle, die basierend auf der Gehirnaktivität und bis zu 30 nichtinvasive Sensoren über elektrische Impulse bestimmte Armbewegungen auslöst.

Darüber hinaus ist die künstliche Hand mit einer Cloud-Plattform verbunden, auf der Daten über die Bewegungen der Nutzer:innen gesammelt werden. Anhand dieser Daten lernt die Prothese mit der Zeit, die Bewegungen des Trägers oder der Trägerin vorauszusehen, um sie schneller und genauer ausführen zu können.

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