Eine Krisensituation kann aus heiterem Himmel eintreten. Man weiß nie, wann und wo — ob in den eigenen vier Wänden, am Arbeitsplatz oder an einem öffentlichen Ort. Deshalb ist man gut beraten, wenn man für den Notstand vorgesorgt hat und Werkzeuge parat hat, die dabei helfen, die Situation zu bewältigen.
In dieser Ausgabe der Trendstories stellen wir ein paar digitale Tools vor, die Menschen und Gesellschaften helfen sollen, plötzlich auftretenden Gefahren schnell und entschieden entgegenzutreten.
Wie die Corona-Pandemie gezeigt hat, kann es in Krisensituationen notwendig werden, bestimmten Personengruppen oder auch Unternehmen schnell und unkompliziert finanzielle Hilfen zukommen zu lassen. Notfallzahlungen öffentlicher Einrichtungen wie Kommunen oder dem Staat sind jedoch mit hohen Verwaltungs- und Gemeinkosten verbunden und erreichen oft Menschen nicht, die die Hilfen am dringendsten benötigen — zum Beispiel, wenn diese kein Bankkonto besitzen.
Fintech-Experten der Universität Stirling entwickelten deshalb ein Emergency-Finance-System, das auf Basis der Blockchain-Technologie schnell und sicher staatliche Notfallzahlungen an Menschen oder Unternehmen ermöglicht. Per App werden digitale Token übermittelt, die zu einem festgelegten Kurs in Währungen wie Euro oder Pfund umgetauscht werden können.
Momentan wird das System in Mailand als Pilotprojekt getestet.
Wenn es in einem Hochhaus brennt, ist es schwer für Rettungskräfte, Menschen aus den oberen Stockwerken zu evakuieren. Ein Team von Studenten aus Guangzhou in China entwickelte zu diesem Zweck das autonome Drohnenkonzept NET GUARD.
Die Technologie besteht aus vier Drohnen, die ein Sprungnetz zwischen sich aufspannen und so Menschen aus großer Höhe retten können. Geht ein Notruf wegen eine Brandes ein, fliegen die Drohnen GPS-gesteuert zum Brandherd, nähern sich dem Stockwerk, in dem sich eine hilfsbedürftige Person befindet und spannen das Netz zwischen sich auf. Wie in ein Feuerwehrtuch kann die gefährdete Person in das Netz springen und wird daraufhin von den Drohnen in Sicherheit gebracht.
Wenn die Katastrophe eintritt, ist es meistes zu spät, die notwendigen Vorkehrungen zu treffen. Das Start-up Harbor möchte deshalb mit seiner App Menschen dabei unterstützen, sich spielerisch auf Notfälle vorzubereiten.
Harbor stellt für unterschiedliche Notfälle detaillierte Vorsorgepläne zur Verfügung und leitet die Nutzer*innen mit wöchentlichen Aufgaben bei der Umsetzung der Pläne an. Darunter fallen beispielsweise das Anlegen von Vorräten oder das Prüfen von Rauchmeldern. Über ein Quiz können die Nutzer*innen ihr erworbenes Notfallwissen testen.
Tritt eine Katastrophe ein, aktiviert Harbor automatisch den zuvor erstellten Notfallplan und sendet personalisierte Informationen an die Nutzer*innen. Wichtige Informationen und Dokumente sind für den Fall, dass der Mobilfunk ausfällt, auch offline über Harbor zugänglich.
Bei ihrem Angebot arbeiten Harbor mit weltweit führenden Experten für Katastrophenvorsorge zusammen.
Bei Naturkatastrophen bricht aufgrund von Strom- und Telefonausfällen häufig auch die Kommunikationsinfrastruktur zusammen. Um auch ohne Strom, GPS und Telefonnetz Menschen vor Gefahren zu warnen oder über Evakuierungsrouten zu informieren, entwickelten Forscher der University of Alabama in Birmingham das Bluetooth-basierte Notfallwarnsystem InSight.
Das System besteht aus Bluetooth-Beacons, deren Signale auch ohne Internetverbindung von Smartphones empfangen werden können. Die Beacons können einfach in der Nähe der Gefahrenstelle hinterlegt werden. Wenn Menschen sich nähern, werden sie automatisch über ihr Smartphone über die Gefahr informiert.
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